Skaphoidfrakturen beziehen sich auf Brüche des Skaphoidknochens, einem kleinen Handwurzelknochen im Handgelenk. Hier sind Informationen zur Ätiologie, Epidemiologie, Symptomatik und den möglichen Therapien von Skaphoidfrakturen: 

 

Ätiologie: 

Die häufigste Ursache für Skaphoidfrakturen ist eine direkte Gewalteinwirkung auf das Handgelenk, wie beispielsweise ein Sturz auf die ausgestreckte Hand. Die Fraktur kann auch durch wiederholte Belastung oder Überbeanspruchung des Handgelenks entstehen. Skaphoidfrakturen treten häufig bei jungen Erwachsenen auf, insbesondere bei sportlich aktiven Personen. 

 

Epidemiologie: 

Skaphoidfrakturen machen etwa 60-70% aller Handgelenksfrakturen aus. Sie sind häufiger bei Männern als bei Frauen anzutreffen. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt typischerweise zwischen 20 und 30 Jahren. 

 

Symptomatik: 

Die Symptome einer Skaphoidfraktur können variieren, abhängig von der Schwere der Verletzung. Typische Symptome sind: 

- Schmerzen im Bereich des Daumens oder der Handgelenksinnenseite, insbesondere bei Bewegung oder Druck. 

- Schwellung und Empfindlichkeit im Bereich des Skaphoidknochens. 

- Einschränkung der Handgelenkbeweglichkeit und Griffkraft. 

- Bluterguss oder Verfärbung der Haut im betroffenen Bereich. 

 

Therapien: 

Die Behandlung von Skaphoidfrakturen zielt darauf ab, die Heilung des Knochens zu fördern, die Stabilität wiederherzustellen und Komplikationen zu minimieren. Hier sind einige mögliche Therapieoptionen: 

 

1. Konservative Behandlung: 

- Ruhigstellung und Schonung: Eine vorübergehende Immobilisierung des Handgelenks mit einer Gipsschiene oder einem Gipsverband kann helfen, die Fraktur zu stabilisieren und die Heilung zu fördern. Der Gips wird in der Regel für 6-12 Wochen getragen. 

- Regelmäßige Röntgenkontrollen: Während der Ruhigstellungsphase werden regelmäßige Röntgenaufnahmen durchgeführt, um den Heilungsfortschritt zu überwachen. 

 

2. Operative Behandlung: 

- Operation mit Schraubenfixation: Bei dislozierten oder instabilen Skaphoidfrakturen kann eine Operation erforderlich sein. Während des Eingriffs werden Schrauben oder Stifte verwendet, um den Knochen zu stabilisieren und die Heilung zu fördern. 

- Vor- und Nachteile der operativen Behandlung: Der Vorteil der Operation besteht darin, dass sie eine direkte Stabilisierung des Knochens ermöglicht und möglicherweise eine schnellere Heilung fördert. Nachteile können Infektionsrisiken, Narbenbildung und eine längere Erholungszeit sein. 

 

3. Nachbehandlung: 

- Physikalische Therapie: Nach der Ruhigstellungsphase kann eine gezielte Handtherapie helfen, die Beweglichkeit, Kraft und Funktion des Handgelenks wiederherzustellen. 

- Langfristige Überwachung: Da Skaphoidfrakturen eine längere Heilungszeit haben können, ist eine langfristige Nachsorge und Überwachung des Knochens wichtig, um Komplikationen wie Pseudoarthrosen (fehlende Knochenheilung) zu erkennen und zu behandeln. 

 

Die Wahl der Therapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Lage und des Ausmaßes der Fraktur, der Stabilität des Knochens und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Ein erfahrener Handchirurg wird den Patienten untersuchen, eine genaue Diagnose stellen und die beste Behandlungsstrategie empfehlen. 

 

Es ist wichtig zu beachten, dass jede Therapie ihre eigenen Vor- und Nachteile hat. Der behandelnde Arzt wird die individuellen Umstände des Patienten berücksichtigen und die geeignete Behandlungsoption empfehlen.